Korken

Das Korkenrennen

Stephy

Breit strahlend saß der kleine Junge am Rand des Flusses. Die nackten Füße hielt er in das kalte Aprilflusswasser und zog sie immer, wenn das Kribbeln in seinen Füßen stärker wurde, laut schreiend und lachend hoch und streckte Beine und Zehen in die Luft. Hinter ihm saß seine Familie auf einer Decke im feuchten Gras. Seine Eltern und seine große Schwester lächelten jedes Mal, wenn er glucksend auf seine kalten Füße zeigte. Irgendwann rief seine Mutter ihn zu sich. Umständlich stand er auf und rannte zu ihr. Sie erwartete ihn mit einem großen, flauschigen Handtuch in den Händen, mit dem sie ihn trocken rubbelte. Auf ihr Nicken hin zog sein Vater den Kleinen auf seinen Schoß und nahm seine Füße zwischen die großen starken Hände, um sie zu wärmen. Um die kleine Familie herum saßen noch weitere Familien, die freudig auf den Beginn des Festes warteten. Schließlich ertönte eine Trompete. Erwartungsvoll blickte er Kleine zu seiner Mutter, die bereits in ihrer Tasche wühlte und ihm dann vorsichtig ein kleines Bötchen aus Kork in die Hände drückte. Seine Schwester stand mit ihm zusammen auf. Ungeduldig griff er nach ihrer ausgestreckten Hand und zog sie zu einer niedrigen Brücke, auf der sich nach und nach die Kinder versammelten. Auf ein Signal hin ließen alle die kleinen Korkfiguren ins Wasser und sahen ihren Kunstwerken lachend und schreiend nach.

Auch die Eltern standen nun auf und liefen zum Ufer, um das Rennen zu beobachten. Die Mutter des Jungen, sie war inzwischen beinahe so aufgeregt wie ihr Sohn, zog ihren Mann schließlich heftig am Arm und deutete mit dem Finger auf das Boot mit dem Papiersegel, das als Erstes die Zielmarkierung passierte. Laut jubelnd fielen sie sich in die Arme, bevor sie ihre glücklichen Kinder wieder in Empfang nahmen. Die kleinen Korkfiguren trieben indessen weiter den Fluss entlang und zauberten jedem, der sie sah, ein glückliches Lächeln ins Gesicht.