Nicki
„Luka nicht!“ Panisch hastete Magarit Tompson zu einen kleinen runden Tisch. Luka der Kleinste in ihrer Kindergruppe oder Glühwürmchen, wie sie ihre Schützlinge gerne nannte, war gerade dabei einen Radiergummi zu verschlucken. Die Kindergärtnerin riss dem kleinem Jungen den gefährlichen Gegenstand aus der Hand. Dieser fing natürlich gleich an zu weinen und zappelte wild auf seinem Stuhl herum. „ Weißt du denn nicht, dass du daran ersticken kannst?“ , fuhr sie den hilflosen Jungen an, der sie gar nicht verstand und anfing zu schreien. Krampfhaft versuchte sie ihn wieder zu beruhigen, indem sie Luka sanft über dem Kopf täschelte. Als das nicht half nahm sie sich ein Blatt Papier und einen gelben Filzstift. Die Sonne strahlte und lächelte den kleinen Jungen an und dieser hörte auf zu weinen .Aus Neugierde erschienen plötzlich die anderen Kinder am Tisch, um die fröhliche Sonne zu betrachten. Ein kleines Mädchen nahm sich einen roten Filzstift und malte eine kleine Blume dazu und ein anderes Kind einen Grünen für einen Baum mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Nun fing Luka sogar an zu lachen und nahm sich selbst blauen Stift und malte einen kleinen Vogel mit leuchtenden Flügeln.
Magarit Tompson betrachtete wie angewurzelt dieses Bild. Es schien voller Leben zu sein, die Kinder lachten und erfreuten sich daran.Sie blickte aus dem Fenster und sah, dass der Regen sich verzogen hatte und die Sonne mit ihnen lachte.
Sie hatte nun endlich etwas sehr Wichtiges verstanden. Kinder sind die Könige der Welt. Sie sind das Strahlen der Sonne und das Leuchten der Sterne. Wenn Kinder lachen, scheint die dunkle grausame Welt da draußen plötzlich ganz klein. Die Menschen müsste, eigentlich nur eines tun, um diese Welt nicht sterben zu lassen. Sie sollten einfach mal wieder wie ein Kind lachen und sich amüsieren, ihre Herzen öffnen und wieder anfangen zu leben. Jedenfalls wird sie es tun. Sie nahm das Bild in die Hand und hängte es an die Lieblingswand der Kinder.
„Und jetzt meine Glühwürmchen, lasst uns nach draußen gehen. Die Sonne scheint und es hat aufgehört zu regnen. Versprecht ihr mir etwas? Bitte hört niemals auf zu lachen und eure Herzen zu öffnen.“ Die Kinder sahen sie fragend an. Aber das störte sie nicht, denn eines Tages würden sie es verstehen. „ Los, jetzt lauft und zieht euch die Schuhe an.“ Mit lauten Gelächter und Freude in jedem Gesicht rannten die Kinder in die Umkleideräume. Magarit schaute ihnen noch einmal nach und lief zum Fenster. Ihr Blick fiel auf die strahlende Sonne und sie bedankte sich für ihre Existenz. Dann schloss sie das Fenster und lachte wie ein Kind, als sie den Raum verließ.