Archiv für das Jahr: 2013

Tag am Meer

Ostsee statt Zelten

     statt   

Leider müssen wir unser Zeltwochenende aus personellen Gründen verschieben!!! Es findet aber in den Herbstferien statt.
Als Alternative bieten wir Euch an, am Freitag, den 02.08.13 einen Tag am Ostseestrand zu verbringen.
Wir treffen uns am Freitag um 5.45 Uhr auf dem S-Bahnsteig Schönhauser Allee, um mit dem Zug nach Usedom zu fahren. Wir sind gegen 21.45 Uhr zurück.
Wenn Ihr mitfahren möchtet, dann meldet Euch bitte bis zum 31.07.13 bei uns, weil Ihr eine Erlaubnis der Eltern braucht und wir die Fahrkarten kaufen müssen. Die Kosten übernehmen wir.

 

Papa wir töpfern

Am  Samstag nach den Ferien, also den 10.08.13, töpfern wir im Rahmen des „Papa-Kind-Tages“ im „go“.
Kleine Geschenke, nützliche und schöne Dinge wie Tassen, Schüsseln und Schilder könnt Ihr selber herstellen. Ihr könnt Euch auch an der Töpferscheibe versuchen.
Die Sachen werden in unserem Brennofen gebrannt.

Am nächsten „Papa-Kind-Tag“ am Samstag, den 14.09.13 werden die gebrannten Sachen bemalt, neu gebrannt und können später mit nach Hause genommen werden.

Macht also ordentlich Werbung bei Papa.

Trickfilme selbst gemacht

Aus diesem Bild wird ein Film

Mit einfachen Mitteln könnt Ihr eigene Trickfilme machen. Zeichnet Figuren und Dinge auf Papier und denkt Euch eine Geschichte aus. Gelenke aus Spreiznieten machen die Figuren beweglich. Dann braucht Ihr noch eine Kamera oder Webcam und los gehts. Einige Kleinigkeiten sind noch zu beachten, um die vielen Einzelbilder zu einem Film zusammen zu fügen …

Marionetten-Projekt

Ein Meter großer cooler Plaste-Typ

Mit Lucas baut Ihr eine echt coole, ein Meter hohe Marionette, die von drei Personen bewegt werden kann. Verwendet werden Plastikflaschen, Plasterohr, Schaumstoff, Pappe, … Meldet Euch bei Lucas im offenen Bereich!

Gatka – Workshop Indischer Schwerttanz

Gatka ist ein nordindischer Kriegstanz, der von dem Volk der Sikh praktiziert wird. In ihm finden Körper, Geist und Seele zusammen. Das Besondere an Gatka ist, dass sich in der Bewegung weibliche und männliche Kräfte vereinen.

 

Wer Gatka regelmäßig übt, erhält einen ausdauernden und beweglichen Körper und einen Geist, der auf das Hier und Jetzt fokussiert ist.

Der Workshop findet immer mittwochs 15.00 bis 16.30 Uhr statt.
Bitte lockere Kleidung und feste Sportschuhe mitbringen. Zögert nicht bei uns nachzufragen, Domenico kann Euch Näheres dazu erzählen.

Töpfern am Papatag

Am kommenden Samstag töpfern wir. Kleine Geschenke, nützliche und schöne Dinge wie Tassen, Schüsseln und Schilder könnt Ihr selber herstellen. Ihr könnt Euch auch an der Töpferscheibe versuchen.
Die Sachen werden in unserem Brennofen gebrannt und können später mit nach Hause genommen werden.

 

Wegen Krankheit kann das Töpfern heute leider nicht stattfinden!!! Wir holen das aber nach!!!

Spiegelscherben

Janny

Unglücklich sah sie in den Ganzkörperspiegel. Ihre langen Haare, noch nass vom Waschen, fielen ihr schwer auf den Rücken. Mit zitternden Fingern löste sie das feuchte Handtuch, das sie sich nach dem Duschen unter die Achseln geklemmt hatte. Als sie ihren nackten Körper sah, waren all die Sprüche wieder da: „Moppel!“; „Klopps!“; „Hey, guckt euch die mal an!“; „Ihh!“

Eine Träne lief ihr über die Wange. Im Licht des Deckenfluters wurden all ihre Problemzonen, jedes noch so kleine Polster hervorgehoben.

„Hässlich, fett…“ wiederholte sie leise die Sprüche ihrer Klassenkameraden. Dann sah sie die Träne auf ihrer Wange.

„NEIN!“ rief sie laut, holte aus und schlug mit der Faust in den Spiegel. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah sie auf die Spiegelscherben und hob schließlich eine auf.
„Das bin ich nicht!“ versprach sie sich selbst.

​Scoubidou

Stephy

,,Verdammte Scheiße, Shit, Dreck.”, schimpfte sie vor sich her, als sie die Hauptstraße entlang lief.
,,Junge Frau was haben sie denn?”, fragte ein alter Mann.

,,Ach, gehen sie mir nicht auf die Nerven. Ich darf es nicht verpassen.”, meckerte sie den Mann an.

,,So unhöflich diese jungen Leute.”

Sie ignorierte das Gemecker und lief schnell weiter, ihrem Ziel entgegen. Da geschah es. Durch das sich ständig wechselne Wetter, von warm zu arschkalt, hatte sich eine Pfütze zu Eis verwandelt und sie rutschte darauf aus.

,,Nicht das auch noch.”, sagte sie im Aufstehen. Sie klopfte sich den Schnee ab und lief weiter.

,,Warten sie.”, rief jemand hinter ihr.

,,Keine Zeit.”

Sie rannte los, die Zeit wurde immer knapper.

,,Warten sie doch mal, sie haben da was verloren.”

,,Was?”, nun blieb sie doch stehen.

,,Bitte schön.”

,,Oh Gott, danke. Sie retten mir mein Leben.”

,,Wo müssen sie denn so schnell hin?”

,,In die XXX Straße.”

,,Kommen sie mein Auto steht da vorne, ich fahre sie.”

,,Danke.”, sagte die Frau glücklich.

Gemeinsam stiegen sie in das Auto und fuhren los. Nach wenigen Minuten waren sie da. Schnell bedankte sie sich nochmal, rannte zur Haustür, schloss sie schnellstmöglich auf und rannte die Treppe hinauf. In Windeseile war sie in ihrer Wohnung.

,,Guckt mal, was ich mitgebracht habe. Eure Lieblings DVD Scoubidou.” Freudestrahlend kamen die Kinder zu ihrer Mutter gerannt.

Der Museumsbesuch

Nicki

„Und hier sehen sie die heiligen Federn eines indianischen Schmuckstückes.“ In diesem Moment wurde mir klar, dass die alte Museumsführerin entweder keine Ahnung hatte oder uns Besucher für dumm verkaufen wollte. Ich bin gespannt was sie zum heiligen Diadem und den Ketten der Königin Elizabeth erzählt. Ich seufzte. Als Journalistin für ein historisch orientiertes Magazin hatte man es definitiv nicht leicht.

Die Liebe zu historisch wertvollen Gegenständen hatte ich schon als kleines Kind entdeckt, als ich in einem Laden für Kinderspielzeug mit einer Münze aus der Barockzeit, die ich im Fluss gefunden hatte, meinen eigenen Teddybären kaufen wollte. Tja, hab ihn leider nicht bekommen , aber ich war Schuld an einer riesigen Untersuchung an einem Fluss, in einem kleinen Waldstück. Mein Vater hatte damals so getan, als hätte ich eine neue Welt entdeckt, die nur darauf wartet erforscht zu werden. Ich hatte nicht verstanden, was an einer alten verrosteten Münze so toll sein sollte.

„Und sehen sie eine kleine Krone und ein Band mit ein paar Perlen von der großen Königin Elizabeth.“  Die Frau hatte echt keine Ahnung und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich machte schnell ein paar Fotos mit meiner Spezialkamera für Museumsbesuche. Als die Redaktion von der Eröffnung des historischen Museums berichtete, hatte ich gleich den Vorschlag gemacht, dies in Verbindung mit dem Schmuckstücken der Königen Elizabeth zu bringen. Sie war eines der neuen Highlights in diesem Museum. Das war auch der Grund warum, ich mich überhaupt mit der Schreckschraube abgebe. Die Gruppe lief weiter Richtung Antike. Geschichtlich gesehen somit in die falsche Richtung, aber wie gesagt die Museumsfüherin hatte überhaupt keine Ahnung. Ich blieb noch ein wenig stehen, um mir das Diadem und die Ketten genauer anzusehen. Sie waren wunderschön, feinstes Material mit blauen Steinchen und Perlen. OK, ich geb zu von Schmuck hatte ich auch keine Ahnung, aber ich verstehen was von Geschichte.

„Und, my Lady, gefällt ihnen der Schmuck?“ Ich erschrak. Hinter mir erschien plötzlich ein durchaus attraktiver Museumswärter mit schwarzen Securityanzug und einer roten Krawatte. „ Ja sehr.“ „ Das dachte ich mir. Dennoch muss ich sie bitten, ein Stück zurückzutreten, da sie sonst den Alarm auslösen.“ Ich war anscheinend so fasziniert von meiner Entdeckung, dass ich gar nicht die dicke rot eingezeichnete Linie direkt vor meinen Füßen bemerkt hatte. „ Oh, natürlich Entschuldigung.“ „ Sie sind Journalistin nicht war?“ „ Ja das bin ich.“ Ich war so aufgeregt, dass ich vor Schreck beinahe meine 3000 $ teure Spezialkamera fallen lies. „ Sie sollten mal über den langweiligsten Job der Welt schreiben.“ Ich lachte und sah ihn verwirrt an. Man, hatte der schöne Augen. „ Wenn  sie mir verraten, welcher das ist.“ Er grinste und sagte: „ Journalistin für historische Magazine und Museumswärter.“ Noch mehr verwirrt und sauer, weil er meinen Beruf beleidigt hatte, streckte ich ihm die Zunge raus, sah ihn frech an und verließ das Museum. Was fällt diesem Anzugschnösel eigentlich ein. Erst jetzt, als ich bereits wieder in der U-Bahn saß, stellte ich fest, dass er sich selbst auch beleidigt hatte. Was für ein Trottel. Naja, jetzt erst einmal nach Hause und an den PC. Trotzdem ging mir der Kerl nicht aus dem Kopf. Meine Journalisten- Spürnase schlug gewaltig Alarm, aber das war eine andere Story.

Nicki

Musik

Janny

Wieder hielt der stressige Alltag sie gefangen.

Doch nicht mehr lange. Schnell ging sie die Stufen zu dem kleinen Kampfsportstudio hoch. Ihr Trainer wartete schon auf sie.

,,Und bist du bereit alles zu gegeben?” Sie nickte nur kurz und verschwand in der Umkleidekabine. Es hatte eine gewisse Zeit gedauert, bis sie sich an die außergewöhnliche Kleidung die ihr der Trainer vorgeschrieben hatte, gewöhnt hatte. Doch nun fühlte sie sich in ihnen nur noch frei.
Ein einfaches elastisches schwarzes Band hielt ihre etwas zu klein geratenen Brüste an Ort und Stelle. Und enganliegende Shorts rundeten das ganze ab.

Mit nackten Füßen betrat sie die Boxarena.
,,Können wir?”, fragte ihr Trainer.
“Einen Augenblick noch.”, sagte sie, steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren und den kleinen iPod klemmte sie an ihre Shorts.

Mit einem Nicken zeigt sie ihrem Coach, dass es losgehen konnte. Der hob die Hände, die schon in speziellen Handschuhen steckten. Mit einem Knopfdruck begann ihr iPod zu leben und berauschende Musik durchfloss sie. Das Gefühl sich unbedingt bewegen zu müssen, stellte sich in ihr ein und sie gab ihm nach. Mit gezielten Schlägen begann sie ihren Trainer zu bearbeiten. Der fing sie immer wieder mit den Handschuhen ab und brüllte ihr irgendetwas zu. Doch sie hörte nicht und fing an, ihre Kombinationen auf ihren Coach niederprasseln zu lassen.

Tritt, Schlag, links Tritt, rechts Tritt. Etwas Ausweichtraining folgte. Und auch dort schien ihre Musik zu leiten.

Ihr Trainer kreuzte zum Schluss die Arme. Das Training war beendet. Mit einem Klick verstummte die Musik und sie zog sich um.

Nach einem Lob ihres Trainers trat sie wieder in die kalte, trostlose Welt.

Muscheln

Stephy

Langsam lief sie am Strand entlang. Der Wind wehte ihr das weite Sommerkleid um die Beine. Die Strandkörbe, die zu den Unmengen Hotels in der Nähe gehörten, waren bereits abgeschlossen, ebenso wie die kleinen Holzhäuser, in denen Bote, Surfbretter und ähnliches zum Verleih standen. Für eine Nacht im Hochsommer waren die Temperaturen eher mild und sie genoss die kräftigen Winde, die an ihr zerrten. An ihrer Seite hin ein bunter Beutel, in dem es bei jeder Brise raschelte und klapperte.

Ihre Augen glitten suchend über den dunklen Sand. Sie suchte nach Muscheln, die von den Wellen beinahe ausschließlich an diesen Teil des Strandes gespült wurden. Nach kurzer Zeit fand ihr geübter Blick schließlich, was sie suchte. Eilig lief sie auf ihren bloßen Füßen die paar Meter und hockte sich hin. Das ihr langes Kleid dabei durch die Brandung nass wurde, war ihr egal.

Vorsichtig wusch sie die Muschel im Meer aus und kramte eine kleine, aber kräftige Taschenlampe aus ihrem Beutel, um ihren Fund zu betrachten. Als sie grade in die lila und blau gefärbten Windungen der Muschel versunken war, bemerkte sie, das jemand sich vor sie hockte und sie genau so fasziniert anstarrte wie sie die Muschel. Zwinkernd zwang sie sich in die Gegenwart zurück und sah den jungen Mann an, der sich da so dreist zu ihr gesellt hatte.

„Kann ich ihnen helfen?“ fragte sie forscher als beabsichtigt.
„Die Frage wollte ich ihnen grade stellen. Sammeln sie Muscheln?“ fragte er mit einem Lächeln.
„Nein.“ kam die für ihn offenbar überraschende Antwort.
„Ich mache Ketten daraus und verkaufe sie. Aber ich …“

Sein Lachen unterbrach sie. Wütend sah sie ihn an. Er kannte sie gar nicht, wie konnte er dann die Dreistigkeit besitzen, sie auszulachen?

„Aber sie sammeln sie doch trotzdem. Oder wollen sie mir erzählen, das sie mitten in der Nacht an den Strand kommen um sich Muscheln anzusehen? Ich wette, in dem Beutel da haben sie noch viel mehr.“

Ruckartig stand sie auf, wickelte die Muschel in Papier, das sie mitgebracht hatte und steckte sie ein. Dann drehte sie sich ohne ein Wort um und ging davon. Als ob sie sich von irgendwelchen Fremden belehren lassen musste.

„Ich komm sie mal in ihrem Laden besuchen.“ rief er ihr hinterher. Sie würde es nie zugeben, aber sie hoffte es.

Mein Spiegelbild

Janny

Oft werde ich gefragt, ob ich glücklich bin mit meinem bisherigen Leben. Naja, was soll ich darauf antworten.

Ich kann noch in den Spiegel gucken.

Klar, es lief bis jetzt nicht immer alles rosig, aber auch nicht so schlecht, dass ich irgendetwas bereuen müsste.

Wenn ich heute in den Spiegel sehe, ist da eine unabhängige junge Frau, die etwas zu rund geraten ist und ihr ABI nicht geschafft hat. Aber trotzdem denke ich positiv, schließlich komme ich jetzt wieder mit mir ins Reine. Ich habe keine Schlafstörungen mehr und auch so fühle ich mich wieder wohl.

Also falls mich noch jemand fragen will, ja, ich bin glücklich.

Masken – Wölfe der Regierung

Nicki

Die Nacht war dunkel und die Laternen auf der Straße gaben nicht wirklich viel Licht her. Sie lief in ihrem blauen seidenden Abendkleid und einen schwarzen Mantel die Straße entlang. Die kleine Handtasche unter dem Arm geklemmt und mit  Stöckelschuhen klackernden Schritts, beeilte sie sich, um den finsteren Kreaturen der Nacht wie Vergewaltigern, Dieben und Wölfen der Regierung nicht zu begegnen. Die Regierung ordnete eine Ausgangsperre ab Mitternacht an, mit dem Vorwand, so die Kriminalität in diesen bereits sterbenden Land besser einzudämmen und diese vor allem kontrollieren zu können.

Nur Pech, dass es bereits  weit nach Mitternacht war. Die Wölfe der Regierung waren Polizisten mit Wolfsmasken und schwarzen Umhängen, die vor allem dunkle Seitenstraßen bevorzugen und Jagd  auf alles, was die Regeln bricht machen. In dem Fall auch sie selbst. Man sagt ihnen nach, sie seien grausam und jeder, der von ihnen erwischt wird, kehrt nie wieder zurück oder wurde lebend gesehen. Mit diesem Wissen lief sie noch schneller, als sie in eine der besagten Seitenstraßen abbog. Die Laternen hier funktionierten kaum oder waren kaputt. „ Scheiß Kapitalismus“ flüsterte sie vor sich hin, während sie ihren Kragen des Mantels enger an sich zog, so als würde sie frieren.

Plötzlich erschien  am Ende der Seitenstraße eine dunkler Schatten. Sie erschrak und blieb wie angewurzelt stehen. In der Hoffnung, dass sie noch nicht entdeckt wurde, schaute sie sich um und entdeckte eine große Mülltonne, hinter der sie sich verstecken konnte. Schnell lief sie zur Mülltonne, da tauchte ein zweiter Schatten hinter ihr auf und hielt ihr den Mund zu. „Wenn du hübsches Ding jetzt schreist, dann bring ich dich gleich um.“ Sofort spürte sie eine Pistole an ihrem Rücken. Ihr Angreifer entdeckte ebenfalls die Mülltonne und zog sie dort hin.

Der erste Schatten am Ende  der Seitenstraße formte sich zu  einer Gestalt mit Wolfsmaske und einem schwarzen Mantel. „Verdammt ein Wolf. “ Der Angreifer hinter ihr fluchte leise und drückte ihr die Pistole noch enger in den Rücken, sodass sie vor Schmerzen und Angst leise aufstöhnen musste. „ Sei ruhig du verdammte Schlampe.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Der Wolf bog in die Seitenstraße ein und näherte sich der Mülltonne. Der Angreifer fing an zu schwitzen. Sie spürte seine Schweißperlen auf ihre Hand tropfen. Ihr war es so ziemlich egal, ob sie entdeckt wurden. Sie hatte die Wahl, entweder tötete sie ihr Angreifer oder der Wolf jagte sie. Dennoch zog sie ihren Angreifer vor. Die Angst vor dem Wolf war zu groß. Noch ein paar Schritte und dieser erreichte die Mülltonne.

Tap. Tap. Nun rann auch ihr der Schweiß von der Stirn. Unglücklicher Weise kitzelte eines ihrer langen, braunen Haare in ihrer Nase und sie musste sich krampfhaft das Niesen verkneifen. Der Wolf blieb jetzt genau vor der Mülltonne stehen und schaute sich um. Einen Moment spürte sie eine unheimliche Kälte und ihr Herz blieb für einen gefühlt  sehr langen Moment stehen. Sie hatten Glück, der Wolf lief weiter zur Hauptstraße. Als dieser um die Ecke bog, spürte sie, wie ihr Angreifer sichtlich aufatmete und sie selbst seufzte leise irgendwie beruhigt. Als jedoch der Angreifer sie aus ihrem Versteck zurück auf die Straße zog, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie doch noch ein Problem hatte.

Mit ihrem rechten Stöckelschuh trat sie ihrem Angreifer auf den Fuß, so fest sie konnte. Dieser schrie auf, ließ sie kurz los, aber nur, um sie zu sich umzudrehen. Sie schaute in eiskalte blaue Augen und wie sie enttäuscht feststellen musste, in eine weitere Maske. Sie hatte gehofft, wenigstens noch das Gesicht ihres wahrscheinlich Mörders sehen zu können, bevor dieser ihr das Licht ausknippste. Dann hörte sie ein leisen Klicken und dann war ihr Körper auf einmal sehr schwer und sie verlor das Gleichgewicht. Sie fiel auf den harten  Asphaltboden und sah die Sterne am Himmel. Der Mann mit der Maske rannte eilig davon. Das Letzte woran sie sich erinnerte, war der helle Mond und das Klagen des Windes.